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ePaper_KVWL kompakt + praxis intern_Dezember 2024

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ePaper_KVWL kompakt + praxis intern_Dezember 2024

Innovationsfondsprojekte

Innovationsfondsprojekte –Neue Ideen für eine bessere VersorgungVersorgungsqualität in der gesetzlichen Krankenversicherungweiterentwickeln und neue Versorgungsformen sowie Versorgungsforschungsprojektefördern: Diese Ziele verfolgt der von derBundesregierung 2016 ins Leben gerufene Innovationsfonds beimGemeinsamen Bundesausschuss. Von Anfang an dabei: die KVWL12/202424Es sind Zahlen, die beeindrucken und diebereits Spuren in der medizinischenVersorgung hinterlassen haben: Bundesweitwurden seit Einrichtung des Innovationsausschussesrund 705 Projekte ausMitteln des Innovationsfonds gefördert (StandMai 2024): 230 Projekte im Bereich neue Versorgungsformen(NVF) und 475 Projekte imBereich Versorgungsforschung (VSF).Gefördert wurden unter anderem Versorgungsmodellein strukturschwachen oderländlichen Gebieten, für spezielle Patientengruppen(bspw. ältere Menschen, Menschenmit psychischen und/oder seltenenErkrankungen), zur Arzneimitteltherapie oderModelle mit Delegation. Bezogen auf die Versorgungsforschungwurden unter anderemInstrumente zur Messung von Lebensqualität,Qualitätssicherung und Patientensicherheitin der Versorgung und Ursachen, Umfangund Auswirkungen administrativer Anforderungengefördert.Partner für InnovationenAllein die KVWL ist seit dem Start des Innovationsfondsan 21 Projekten mit rund 2.600Ärzten, zirka 4.400 eingeschriebenen Patientensowie fast zehn Millionen Euro an Honorarenfür niedergelassene Ärzte (s. Grafikauf Seite 28) beteiligt. Für Diane Weber,Bereichsleiterin Innovative Versorgungsformen& Praxisnetze, spielt dabei die Zusammenarbeitder unterschiedlichen Akteureeine entscheidende Rolle. Ein Aspekt, densie im Herbst 2024 im Rahmen von „InnovatiVereint“– einem von der KVWL ins Lebengerufenen Format zum Austausch für Beteiligtean Innovationsfondsprojekten – betonte:„Der Innovationsfonds bietet allen Playerndie Möglichkeit, sich gezielt damit zu befassen,wie Innovationen in den Bereichen ‚neueVersorgungsformen‘ und ‚Versorgungsforschung‘erprobt und evaluiert werden können.Auch wenn nicht alle Projekte in die Regelversorgungübernommen werden, haben sietrotzdem die Versorgung im Modell versuchoftmals verbessert und dazu eine Vielzahl vonKooperationen gestiftet und das Verständnisaller Beteiligten im Gesundheitswesen untereinandergestärkt.“Antibiotika-Einsatz im FokusDabei hat sich der Innovationsfonds von Anfangan auch sensiblen Themen gewidmet.So ging beispielsweise 2017 das Projekt„RESISTenzvermeidung durch adäquatenAntibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen“als eines der ersten an den Start.Initiatoren waren der Verband der Ersatzkassen(vdek) und seine Mitgliedskassen, die KBVsowie acht Landes- KVen, darunter auch dieKVWL. Bis zum Projektende im April 2020nahmen bundesweit 2.460 Haus-, Kinder- sowieHNO-Ärzte teil, in Westfalen-Lippe warenes 368. RESIST hatte das Ziel, den Antibiotikaeinsatzin der ambulanten Versorgung zuoptimieren. Durch eine gezielte Fortbildung

Die KVWL bietet mitdem Format „InnovatiVereint“eine Plattformzum Austauschund zum Vernetzenfür die Teilnehmer vonInnovationsfondsprojektenan. Die Körperschaftist seit demFondsstart an 21 Projektenbeteiligt.und unterstützende Praxismaterialien wurdenÄrzte und Patienten für einen verantwortungsvollenUmgang mit Antibiotika sensibilisiert.Die Erkenntnisse und der Erfolg von RESISTführten zu dem Folgeprojekt ElektRA (ElektiveFörderung Rationaler Antibiotikatherapie),an dem sich die KVWL erneut beteiligt hat.Ziel ist es, eine wirksame Ansprache- undInterventionsformen für die Hausärzte zuidentifizieren, die überproportional häufigAntibiotika bzw. bestimmte Wirkstoffgruppenwie Breitspektrum- oder Reservesubstanzenverordnen, und so den Antibiotikaeinsatzweiter zu optimieren. Das Projekt läuft imDezember 2024 aus.Best PracticeWie Projekte aus dem Innovationsfonds dieArt und Qualität der Patientenversorgung inDeutschland verändern können, zeigt aberauch das Projekt eliPfad. Hier entsteht einpersonalisierter, interdisziplinärer Patientenpfadzur sektorenübergreifenden Versorgungmultimorbider Patienten mit telemedizinischerBegleitung, an dem auch die KVWLbeteiligt ist. Das Projekt trägt dem UmstandRechnung, dass immer mehr ältere Menschenmultimorbide sind und ein erhöhtes Risikohaben, in den ersten Wochen nach einemKlinikaufenthalt erneut akut stationär aufgenommenzu werden. Die Entlassung in denambulanten Bereich erfordert daher eineenge Zusammenarbeit zwischen ambulantenund stationären Versorgern. In dem VersorgungsprojekteliPfad werden Patienten abihrer stationären Aufnahme sektorenübergreifendvernetzt behandelt und durch digitaleAnwendungen unterstützt. PersonalisierteVersorgungsangebote sollen den Betroffenenhelfen, ihren Alltag möglichst selbstbestimmtleben zu können. Teilnehmende messentäglich ihre Vitalwerte, deren Verlauf in dereinrichtungsübergreifenden elektronischen12/202425

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