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KVWL kompakt – Mai 2022

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Titelthema: Kinderschutz: Reden ist Silber, Schweigen keine Option

Etwas für Dich?

Etwas für Dich? ÄKWL-Kampagne will Interesse an der MFA-Ausbildung wecken Autorin: Miriam Chavez Lambers, ÄKWL 5/2022 12 Amina, Ronja, Yusuf und Marie. Das sind die MFA-Auszubildenden, die sich für die Ärztekammer-Kampagne an ihrem eigentlich freien Nachmittag fotografieren lassen oder vor der Kamera über ihre Ausbildung berichten. Sie zeigen der Fotografin gut gelaunt, wie man korrekt Blutdruck misst oder eine Patientin auf den Piks mit der Nadel vorbereitet. Vor der Kamera erzählen sie von ihren persönlichen Eindrücken, die sie während der Ausbildung gewonnen haben, und erklären, was man ihrer Meinung nach als angehende MFA an Kompetenzen mitbringen sollte. Kurzum: Der freiwillige Einsatz und die Begeisterung, mit der die jungen Frauen und der junge Mann ihren Ausbildungsberuf präsentieren, ist bemerkenswert. Solche engagierten Auszubildenden wünscht sich sicherlich jeder ausbildende Arzt und jede ausbildende Ärztin in Westfalen-Lippe. Die positive Haltung gegenüber dem gewählten Beruf ist jedoch unter den MFA-Auszubildenden in Westfalen-Lippe kein Einzelfall. Das legen zumindest die Ergebnisse der Befragung zur Ausbildungszufriedenheit nahe, die die ÄKWL in diesem Jahr bereits zum fünften Mal durchgeführt hat. 1.651 MFA-Auszubildende, die im Frühjahr 2021 ihre Zwischenprüfung abgelegt haben, nahmen in diesem Jahr an der Befragung teil. 91 Prozent von ihnen sind demnach mit ihrer Ausbildung insgesamt sehr zufrieden oder zufrieden. Die Mehrheit fühlt sich ihren Möglichkeiten entsprechend gefordert und über 90 Prozent beurteilen sowohl die fachliche Qualität der betrieblichen Ausbildung als auch die des Unterrichts am Berufskolleg mit gut oder Die alltägliche Arbeit in den Praxen der niedergelassenen Vertragsärzte und psychotherapeuten steht und fällt mit einem qualifizierten und motivierten Mitarbeiterteam. „Wir alle kennen das gute Gefühl, sich als Chefin oder Chef der Praxis auf die Zuverlässigkeit und die Fähigkeiten der Mitarbeiter verlassen zu können“, betont Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVWL. „Wir als Praxisinhaberinnen und -inhaber sollten gezielt in die Fortbildung und Befähigung unserer sehr gut. Auch die Zahl der eingetragenen Ausbildungsverträge ist nach einem Rückgang 2020 im Vergleich zu 2018 und 2019 im vergangenen Jahr auf 2.060 Verträge gestiegen. So viele Vertragsabschlüsse gab es in den vergangenen zehn Jahren nicht. Dr. Hans-Peter Peters, Mitglied der KVWL-Vertreterversammlung und Vorsitzender des ÄKWL-Arbeitskreises Medizinische Fachangestellte (Foto rechts, mit MFA-Azubi Ronja), der die Ausbildungszahlen seit Jahren genau analysiert und beurteilt, warnt allerdings davor, diese Statistik zu optimistisch zu bewerten: „2021 wurden zwar über 200 Ausbildungsverträge mehr als im Vorjahr abgeschlossen, aber das zeigt nur eine pandemiebedingte Verschiebung an. Viele Praxen

Teams investieren.“ Faire Vergütung, gute Rahmenbedingungen und qualifizierte Aus- und Weiterbildung von Medizinischen Fachangestellten dafür macht sich die KVWL seit langem stark. Und auch die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) setzt sich nun mit einer neuen Initiative ein für den Nachwuchs in diesem Berufsfeld. In diesem Monat startet sie ihre Kampagne „Medizinische/r Fachangestellte/r. Etwas für Dich?“, die Schülerinnen und Schüler auf den Ausbildungsberuf MFA aufmerksam machen soll. Über die Internetseite www.aekwl.de/etwasfuerdich, auf YouTube, Instagram, Twitter, Facebook und in einer Broschüre erfahren sie alles Wissenswerte rund um die Ausbildung und erhalten persönliche Einblicke sowie Tipps von Azubis und ausgebildeten MFA. Mithilfe dieser Rekrutierungs-Kampagne hebt auch die Ärztekammer den hohen Stellenwert der MFA-Ausbildung hervor, die für eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe unerlässlich ist. Dr. Volker Schrage: „Wir begrüßen und unterstützen diese wichtige und sinnvolle Aktion. Jede Investition in die Zukunft des Berufsbildes der MFA ist auch eine Investition in die Zukunft und in die Sicherung der ambulanten Versorgung.“ waren 2020 — zu Beginn der Corona-Pandemie — noch zögerlich und stellten zunächst keine neuen Auszubildenden ein. In diesem Jahr ist die Situation aber anders und mehr Praxen beteiligen sich an der Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten.“ Ausbildungsbereitschaft muss gesteigert werden Dennoch seien es immer noch zu wenige, appelliert Peters an die Kolleginnen und Kollegen. 8.400 Praxen und Medizinischen Versorgungszentren in Westfalen-Lippe könnten ausbilden, dieser Aufgabe und Herausforderung für die Zukunft stellen sich aber noch nicht genug. „Fest steht: Wir brauchen qualifizierte Medizinische Fachangestellte für eine auch zukünftig gute Patientenversorgung. Patientenversorgung ist Teamarbeit, die das Engagement und die Zuwendung aller an der Versorgung Beteiligten erfordert! Die geeigneten Mitarbeitenden dafür zu finden, das hat die Ärzteschaft selbst in der Hand, beispielsweise durch eine Kampagne, wie sie die Ärztekammer jetzt startet, die bei jungen Menschen Interesse für die vielseitige und auch anspruchsvolle Ausbildung zum bzw. zur Medizinischen Fachangestellten wecken soll.“ Wer eignet sich? Für wen diese Ausbildung die richtige Entscheidung wäre, macht die „Etwas für Dich?“- 5/2022 13

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