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KVWL kompakt + praxis intern September 2023

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#Praxenkollaps: Auch

#Praxenkollaps: Auch Westfalen-Lippe protestierte in Berlin Krisensitzung der KBV: Sieben Forderungen geben die Richtung vor Chronische Unterfinanzierung, überbordende Bürokratie und unausgereifte Vorgaben zur Digitalisierung in Arztpraxen: So kann, so darf die Politik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nicht weitergehen. Zahlreiche Mitglieder der KVWL-Vertreterversammlung machten sich gemeinsam mit ihrem Vorsitzenden Dr. Ulrich Oeverhaus und den KVWL-Vorstandsmitgliedern Dr. Dirk Spelmeyer, Dr. Volker Schrage und Thomas Müller Ende August auf nach Berlin, um mit markant gestalteten Plakaten und Bannern ihrem lang aufgestauten Ärger auf der Straße Luft zu machen. Gemeinsam mit hunderten Delegierten der 16 weiteren Landes-KVen nahmen sie an der KBV-Krisensitzung unter dem Motto „#Praxenkollaps – Praxis weg, Gesundheit weg“ in der Bundeshauptstadt teil. Dabei legten sie ihren Finger in gesundheitspolitisch hinlänglich bekannte offene Wunden und nannten die

Mitglieder der KVWL-Vertreterversammlung, deren Vorsitzender und alle drei Vorstandsmitglieder protestierten in Berlin. Mit auffälligen Bannern und Plakaten machten sie ihrer Wut über die aktuelle Gesundheitspolitik Luft (s. auch Titelbild). Sinnvolle Digitalisierung: Lösen Sie mit der Digitalisierung bestehende Versorgungsprobleme. Sorgen Sie für nutzerfreundliche und funktionstüchtige Technik sowie die entsprechende Finanzierung, und belassen Sie die datengestützte Patientensteuerung in ärztlichen und psychotherapeutischen Händen! Probleme und Schwächen des ambulanten Systems unmissverständlich beim Namen. Die Teilnehmenden verabschiedeten dabei einen Forderungskatalog, mit dem sich der Bundesgesundheitsminister nun auseinandersetzen muss. Die Forderungen im Einzelnen: Tragfähige Finanzierung: Retten Sie die Praxen aus den faktischen Minusrunden und sorgen Sie für eine tragfähige Finanzierung, die auch in der ambulanten Gesundheitsversorgung insbesondere Inflation und Kostensteigerungen unmittelbar berücksichtigt! Abschaffung der Budgets: Beenden Sie die Budgetierung, damit auch Praxen endlich für alle Leistungen bezahlt werden, die sie tagtäglich erbringen! Ambulantisierung: Setzen Sie die angekündigte Ambulantisierung jetzt um – mit gleichen Spielregeln für Krankenhäuser und Praxen! Mehr Weiterbildung in Praxen: Stärken Sie die ärztliche und psychotherapeutische Weiterbildung! Diese muss – um medizinisch und technisch auf dem aktuellen Stand zu sein – schwerpunktmäßig ambulant stattfinden. Beziehen Sie auch hier die niedergelassene Vertragsärzte- und Psychotherapeutenschaft ein! Weniger Bürokratie: Schnüren Sie das angekündigte Bürokratieabbaupaket, damit wieder die Medizin im Vordergrund steht und nicht der „Papierkram“! Keine Regresse: Schaffen Sie die medizinisch unsinnigen Wirtschaftlichkeitsprüfungen ab! Die Arzneimittelregresse müssen weg! Die KV-Delegierten setzten mit ihrem Protest ein deutliches und in dieser Form noch nie dagewesenes Zeichen – gleichermaßen ein Hilferuf mit konstruktiven Lösungsvorschlägen. Nun sind Sie am Zug, Herr Lauterbach! vity 9/2023 7

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