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KVWL kompakt - September 2021

Psychotherapie-Richtlinie und -Vereinbarung geändert: Gruppentherapie wird gefördert und Gutachterverfahren vereinfacht

Kodierunterstützung:

Kodierunterstützung: Rechtlicher Hintergrund Den Auftrag zur Entwicklung von Kodiervorgaben hat der Gesetzgeber der KBV in Paragraf 295 Absatz 4 SGB V mit dem Terminserviceund Versorgungsgesetz erteilt und die Frist zur Umsetzung in den Praxisverwaltungssystemen zum 1. Januar 2022 vorgegeben. Eine zusätzliche Funktion bietet die Kodierunterstützung speziell für den „akuten Herzinfarkt“ und den „akuten Schlaganfall“. Sollen die entsprechenden Kodes mit dem Zusatzkennzeichen „G“ für gesichert als Dauerdiagnose neu abgespeichert werden, erhält der Anwender einen Hinweis. Denn akute Diagnosen sind in aller Regel als Dauerdiagnosen ungeeignet, und für den Herzinfarkt und Schlaganfall sieht die ICD-10-GM spezifische Kodes für die dauerhafte Schädigung und Behandlung vor. Aber auch hier gilt: Es sind Hinweise, die Entscheidung trifft der Arzt. Infoangebot für Praxen Die KBV und die Kassenärztlichen Vereinigungen unterstützen die Ärzte und Psychotherapeuten beim Start der neuen Kodierunterstützung: Neben dem Informationsangebot im Internet unter www.kbv. de/html/kodieren.php wird es ein Serviceheft in der Reihe PraxisWissen (Beilage im Deutschen Ärzteblatt) sowie Erklärvideos zu verschiedenen Problematiken und Sachverhalten rund ums Kodieren geben. Kodierunterstützung: Ihre Vorteile Ausschließlich digital Keine dicken Wälzer, keine neuen Regeln – die Kodierunterstützung ist ein digitaler Helfer, der beim Verschlüsseln von Diagnosen unterstützen soll. Dazu wird er in das Praxisverwaltungssystem (PVS) eingebunden und steht immer zur Verfügung, wenn Ärzte und Psychotherapeuten ihn brauchen – ob für die Abrechnung oder bei der Angabe der Diagnose auf dem Krankenschein. Direkt beim Kodieren Krankheiten, egal ob es ein Diabetes mellitus oder eine Herzschwäche ist, so spezifisch wie möglich kodieren – das ist nicht immer einfach. Die Kodierunterstützung hilft, direkt beim Kodieren die passenden Kodes zu finden und sie richtig zu kennzeichnen. Möglich ist unter anderem auch eine fachgruppenspezifische Sortierung und Vorauswahl zur Kodesuche, so werden Ihnen die relevanten Kodes übersichtlich angezeigt.

Sie möchten mehr wissen? Weitere Informationen, Kodierbeispiele sowie ein Erklärvideo zur ambulanten Kodierunterstützung finden Sie hier: www.kbv.de/html/ kodieren.php Warum Kodieren wichtig ist Alle Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten sind seit dem Jahr 2000 gesetzlich verpflichtet, jede Behandlungsdiagnose so genau wie möglich zu kodieren, zum Beispiel auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Abrechnungsunterlagen. Die Kodierung erfolgt nach der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, ICD-10-GM. Die exakte Verschlüsselung der Behandlungsdiagnosen ist wichtig, um die Morbidität in Deutschland möglichst genau bestimmen zu können. Sie ist ein entscheidendes Kriterium dafür, wie viel Geld die gesetzlichen Krankenkassen für die ambulante medizinische Versorgung zur Verfügung stellen müssen. Aber nicht nur für den Honorartopf der Ärzte und Psychotherapeuten ist die Kodierung wichtig: Auch für die Krankenkassen spielen die kodierten Behandlungsdiagnosen eine Rolle, da sich nach der Morbidität ihrer Versicherten die finanziellen Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds bemessen. 9/2021 Unterstützung nach Maß Die ICD-10-GM umfasst unzählige Regelungen zum Kodieren, doch nicht alle sind gleichermaßen komplex und häufig in der Praxis. Beim Kodier-Check konzentriert sich das Kodierregelwerk deshalb auf wenige, praxisnahe ICD-10-GM-Regelungen zu häufigen Erkrankungen – ob bei der Auswahl des Kodes oder bei der Kennzeichnung. Der Nutzer entscheidet zudem selbst, wieviel Unterstützung er beim Kodieren wünscht. Der Abrechnungsablauf wird nicht gestört. Alles an einem Ort Ob die Kodes oder die Kodieranleitung der ICD-10-GM – alle Informationen, die Sie zum Kodieren benötigen, sind in Ihrem PVS hinterlegt und miteinander verknüpft. So können Sie sich bei Bedarf zu einem Kode auch gleich alle in der ICD-10-GM hinterlegten Regelungen anzeigen lassen. 27

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